Das Lied vom neuen Anfang

24.04.2022

Gott spannt des Himmels Bogen
weit über Zeit und Raum.
Ins Leben ist gezogen,
was vorher nur ein Traum.
Im Anfangsdunkel spricht
Gott selbst: Es werde Licht!
In Buntheit strahlt die Welt,
weil Gottes Hand sie hält.

Im reichen Feld der Tage
mit denen ich belohnt,
erfüllt von Lob und Klage,
bleib ich dennoch verschont.
Im Anfangswirrwarr klingt
ein Hoffnungslied, das singt
von bessrer Zukunft schon.
Von Gott kommt mir mein Lohn.

Neu muss ich mich entscheiden,
wo meiner Zukunft Land.
Dahin mich sicher leiten
die Engel, mir gesandt.
Mein Anfangsmut wird groß.
Ich lass, was klein macht, los,
setz Schritte, fest und weit,
in Gottes neue Zeit.

Wenn Nichtigkeit und Sorgen
die Seele hintergehn,
blüht mir neuer Morgen.
Vor Gott kann ich bestehn.
Der Anfangszweifel quält
nicht länger mehr. Es zählt,
was mir längst zugesagt.
Der Aufbruch sei gewagt.

Die alten Grenzen schwinden.
Der Horizont rückt nah.
Voll Staunen kann ich finden,
was bisher ich nicht sah.
Vom Anfangszauber bleibt,
was Furcht und Angst vertreibt
und stark macht Herz und Sinn.
Geschenk ist, dass ich bin.

(Text: Traugott Schächtele - Melodie EG 112: Auf, auf, mein Herz, mit Freuden)

Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.