Das Lied vom wirkkräftigen Wort (Melodie: Should auld aquaintance be forgot/ Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr)
1. Die Welt ist aus den Fugen, Gott,
was einstmals galt, das wankt.
Barmherzigkeit, sie erntet Spott.
Wir fordern viel! Wer dankt?
Das Böse macht sich offenbar,
wir ahnen, was uns droht,
Zerstörung, Willkür und Gefahr.
O Gott, wend‘ unsre Not!
2. Die Wogen schlagen längst ins Boot.
Die Winde haben Kraft.
Das Schiff schon bald zu sinken droht,
wenn niemand Rettung schafft.
Gefährlich wird die Lebensfahrt.
Gefragt ist wacher Sinn.
Wo Zukunft neu errungen ward,
führt Hoffnung zum Gewinn.
3. Wo klares Wort dem Bösen wehrt,
stößt es an Grenzen schnell
und Gegenkräfte, schnell vermehrt,
machen das Dunkel hell.
Ich trau dem Mut, der Grenzen schiebt,
kann neue Ufer sehn.
Wer Gottes große Freiheit liebt,
wird neue Wege gehn.
4. Der Glaube ändert meine Sicht.
Ich bleib nicht zögernd stehn,
geb‘ neuem Horizont Gewicht,
lass meine Ängste gehn.
Der Stürme Toben sanft vergeht,
das Wasser atmet leis.
Ich wähle, was mir offen steht:
den Weg ins Paradeis!
5. Mein Handeln ist ganz neu gefragt,
mein Widerspruch, mein Nein.
Wohin die Ängste mich gejagt,
muss ich längst nicht mehr sein.
Die alten Stürme geben Ruh,
die neuen halt ich aus,
wend‘ mich mit Gott den Menschen zu,
find‘ Schutz im Schöpfungshaus.
6. Geladen bin ich an den Tisch,
den Gottes Fülle deckt:
fünf Brote einst und zweimal Fisch!
Die Sehnsucht ist geweckt
nach Leben, das Gott selbst bewahrt,
in Stürmen, die mir droh’n.
Mit Brot und Trauben, nicht gespart -
im Fest winkt Gottes Lohn!
(Text: Traugott Schächtele – Februar 2025)