Gottesdienst anlässlich des Beuggen-Festes
am Sonntag, den 16. Juli 2000
in der Schlosskirche in Beuggen
"Aufbrechen - von den Grundlagen zukunftsfähigen Denkens"

16.07.2000

HerdVok
Cesar Franck: Psalm 150(?) für Chor und Orgel
Hinführung
Ohne den Aufbruch zu wagen, kommen wir nicht voran. "Aufbrechen" - das ist das Thema des heutigen Beuggen-Festes. Und präzisierend wird hinzugefügt: "Von den Grundlagen zukunftsfähigen Denkens". Es ist gut, dass wir am Anfang dieses Tages / am Anfang des heutigen Beuggenfestes Gottesdienst feiern. Es ist gut, dass sie sich aufgemacht haben. Nicht weil der Weg das Ziel ist, sondern weil wir nur so eine Zukunft gewinnen können, die mehr ist, als die Planung des Machbaren und des Berechenbaren.

So brechen wir gemeinsam auf
L: Im Namen Gottes - von allem Anfang an;
Im Namen des Sohnes, dem wir Schwester und Bruder werden können;
und im Namen des guten Geistes Gottes, der uns Zukunft und Hoffnung gibt.
G: Amen.
Den Weg in unsere Zukunft gehen wir nicht allein. Darum grüßen wir uns mit dem Gruß der ersten Christen:
L: Der Herr sei mit euch!
G: Und mit deinem Geist!

Nur wer gut einwurzelt, kann sich mutig der Zukunft entgegenstrecken. Davon, wie wir Standfestigkeit gewinnen können, handelt der erste Psalm. Sie finden ihn im Gesangbuch unter der Nummer 701. Lassen sie sich dabei von dem, was über die Gottlosen gesagt wird, nicht irritieren. Diese Grenze scheidet nicht Mensch und Mensch. Sie verläuft mitten durch uns hindurch. Die Gottlosigkeit ist nicht einfach die der anderen. Doch ohne eine bessere Gerechtigkeit, können wir die Zukunft nicht gewinnen.

Psalm im Wechsel (EG 701)

G: Ehre sei dem Vater
EG 642,1-4: Manchmal kennen wir Gottes Willen
Eingangsgebet
Gott, Freund des Lebens und Hüterin unserer Zeit, zwischen unserer Vergangenheit und deiner Zukunft liegt unsere Gegenwart. Lebensgeschichten liegen vor dir offen, von denen wir noch nicht wissen, ob wir sie wirklich in deinem Sinn gestaltet haben. Wege sind angelegt, deren Ziel wir noch nicht kennen. Träume steigen in uns auf und eine Ahnung von dem, was du noch mit dieser Welt und mit uns vor hast. Dennoch lamentieren wir viel und hoffen viel zu wenig.

Du, Gott der Jahre und Jahrtausende, du nimmst auch die Stunden und Minuten unserer Gegenwart ernst. Lass die Zeit, die hinter uns liegt, vor dir und für uns als für alle zum Guten gewendete Zeit aufleuchten. Lass uns die Zukunft nicht mit banger Sorge, sondern mit neugieriger Offenheit erwarten, damit wir sie gestalten als deine gute Gabe an uns. Voll Vertrauen rufen wir zu dir: Komm uns nah. Bleib‚ uns nah und hab‚ Erbarmen mit uns!

G: Kyrie eleison / Herr, erbarme dich!

Zuspruch der Guten Nachricht
Hört auch heute, woraus jede und jeder von uns Hoffnung gewinnen kann: Gott meint es gut mit dieser Welt und mit seiner Schöpfung. Denn das lässt er uns wissen: Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen. Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.
L: Ehre sei Gott in der Höhe!
G: Und auf Erden Fried...

HerdVok
Andres Hammerschmitt: Das ist gewisslich wahr

WORT-Teil 1

Lesung: Gen 8,21-9,1

Wesentliche Grundlagen zukuftsfähigen Denkens können wir aus der Vergangenheit gewinnen. Ein kleines Indiz eines tragenden Pfeilers ist das Kyrie eleison, das wir vorhin gesungen haben. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Inflationär oft dahingesungen oder auch gesprochen in unzähligen Gottesdiensten. Vielfach der großen Hoffnung auf Befreiung beraubt, die aus dieser Bitte hervorleuchtet.

Herr, erbarme dich! Dies ist nicht der verzweifelte Ruf eines Verurteilten um Gnade vor Recht. Es ist die in Form einer Bitte gekleidete Gewissheit, dass Gott sich unser erbarmt. Dass er uns nicht unserer Zukunft beraubt. Dass wir nicht gebückt, sondern aufrecht durchs Leben gehen können.

Wer Gott anruft als der, der Gott für uns sein will, wendet sich an Gott, der die Liebe ist. An Gott, der das Leben will. An Gott, den es unaufhaltsam zu uns Menschen zieht. Herr, erbarme dich!

Diese Bitte ist womöglich die dichteste Form religiöser Kommunikation. Im Wissen der eigenen Begrenztheit berührt werden von der Grenzenlosigkeit Gottes. In der Erfahrung der eigenen Unzulänglichkeit getragen werden von der Kraft, der alles möglich ist und mit der man durchs Wasser gehen und über Mauern springen kann. Im Vertrauen auf die eigene Begabung und die Möglichkeiten der Vernunft beflügelt werden von den Träumen, die Gottes Geist uns ins Herz gelegt hat.

Jesus hat dieses Vertrauen in die verwandelnde Kraft Gottes in das Bild der Beziehung zu einem gütigen Vater gesetzt. Ein Bild, das die patriarchalischen Verhältnisse seiner Zeit widerspiegelt. Auf der anderen Seite. Die Ausbildung von Urvertrauen - die Fähigkeit, sich in der eigenen Unvollkommenheit einem anderen auszuliefern - entwicklungsgeschichtlich und biographisch hängt sie eng mit einer gelingenden Elternbeziehung zusammen.

Keine Angst haben zu müssen, verworfen zu werden. Den Mut zu haben, auch mit seinen Schwächen zu wuchern. Das Wagnis eingehen, die Welt nicht mit Macht zu verändern, sondern mit dem Verzicht auf Macht zu verwandeln - wer dies gelernt hat, ist zukunftsfähig.

Gott nicht als den Richter fürchten, sondern gerade darin, dass Gott zurecht bringt und ins Recht setzt, verstehen zu lernen, was Gnade eigentlich meint - gratis dem Himmel nahe kommen - und doch nicht der eigenen Verantwortung beraubt zu werden - wenn uns diese Einsicht gelingt, sind wir wirklich fähig, im Ruf "Herr, erbarme dich!" unsere eigene Würde zu erkennen. Glaub-Würdig zu sein.

HerdVok
Max Reger: Wir glauben an einen Gott

WORT-Teil 2

Lesung: Markus 9,23-25.27

Wesentliche Grundlagen zukuftsfähigen Denkens können wir aus der Vergangenheit gewinnen. Dies gilt nicht nur für das Kyrie eleison. Dies gilt ebenso für unsere Fähigkeit zum Credo. Aus der Fähigkeit zum "Kyrie eleison" folgt das befreiende Bekenntnis das die gelingende Entwicklung eines gesunden ich und das Vertrauen in das von außen auf mich zukommende "Du" Gottes nicht voneinander zu trennen sind.

"Ich" zu sagen haben wir gelernt wie kaum eine andere Generation vor uns. Die "Ego-Gesellschaft" wird analysiert und beklagt. "Was bringt mir das" - das dürfte eine der zur Zeit meist gestellten fragen sein. Nicht die Tradition bestimmt mehr, was ich tue. Längst auch nicht mehr die Religion in der geballten Tragfähigkeit früherer Jahrzehnte. Jeder hat seine eigene Lebenslandkarte. Jede setzt auf ihre eigene Sinnstiftungstour.

Nicht mehr "ich glaube", sondern "ich glaube". Wenn wir ein Stück unseres Glaubens teilen können. Schön. Aber ich brauche dich nicht.

Credo meint etwas anderes. Zukunft kann ich nie allein gewinnen. Wenn ich sage "ich glaube", habe ich schon Verbündete. Bin ich eingewoben in ein Netz. Nehme ich mich wahr als Teil eines größen, schon Vorhandenen Ganzen, ohne mich in der Masse aufzulösen. Der gemeinsam bekannte Glaube ist nicht die Loveparade einer religiösen event-Kultur.

Wer sagen kann "ich glaube" - oder wie in der Tradition der Ostkirchen "wir glauben" - der oder die hat einen Platz im Mobile der vom Glauben Beflügelten gefunden. Immer in Bewegung. Immer in Verbindung mit den anderen. Ja, sogar in Abhängigkeit. Und doch gerade dadurch frei.

"Ich glaube" meint: Ich kann in Bewegung bleiben ohne mich verbiegen zu müssen. Ich kann fest bleiben, ohne in Erstarrung zu enden. Ich bin mit anderen unterwegs, ohne auf meinen eigenen Weg verzichten zu müssen.

Wenn wir so glauben lernen, werden wir zukunftsfähig. Neues wirft uns nicht mehr aus der Bahn. Vertrautes und Liebgewordenes können wir mitnehmen und weitergeben. Fremdes bedroht nicht, sondern macht neugierig und bereichert.

Wenn ich selbstbewusst "ich" sagen kann, ohne meinen Markwert nur am Urteil anderen zu messen, bin ich zukuftsfähig. Dann kann ich handeln, ohne dass die Last der Welt alleine auf meinen Schultern liegt. Dann kann ich sogar Erfolg haben, ohne mich gleich wieder klein machen zu müssen.

"Ich glaube! Hilf meinem Unglauben!" Das Gebet des Vaters des sogenannten besessenen Knaben in Markus 8 ist die verdichteste Form - die einfachste und verständlichste Verbindung von "Kyrie eleison" und "Credo". Die Brücke zwischen dem "ich" und dem "du", die stark genug ist, dass unsere Wege in die Zukunft über sie hinweg führen können.

EG 184,1+2+5: Wir glauben Gott

WORT-Teil 3

Lesung: Genesis 12,1-3

Aufbrechen - von den Grundlagen zukunftsfähigen Denkens. Nicht ohne Grund haben wir uns dieses Thema als Motto für das diesjährige Beuggen-Fest gewählt. Grund genug gibt es, die Zukunft in den Blick zu nehmen.

Da wäre der Übergang in dieses nun schon längst wieder gealterte Jahr 2000 zu nennen. Erwartet mit einem Mix aus Gefühlen zwischen großen Erwartungen und difusen Ängsten. Viel ist vom Milleniumstaumel nicht mehr übrig. Grund genug, den Blick fragend in die Zukunft zu richten.

Da sind die Aporien der poltisch Verantwortlichen auf vielen Gebieten staatlichen Handelns. Steuerreform und Rentenreform, Arbeitslosigkeit und Zuwanderungsregelungen - um nur einige Felder zu nennen. Von Aufbruchsstimmung kann ich im Moment nur wenig verspüren. Der Problemdruck nimmt nicht ab. Grund genug, den Blick sorgenvoll in die Zukunft zu richten.

Da sind die großen ungelösten ethischen Fragen: Gentechnologie und Bioethik, Menschenrechtsfragen und Welthandelsstrukturen, Internet ohne Grenzen und regelrechte Fusionswellen, wachsende Armut und Umweltskandale. Die Dickicht der Fragen wird immer undurchdringlicher und die Problemlösungen immer schwieriger. Grund genug, sehnsuchtsvoll nach Lösungen suchend in die Zukunft zu blicken.

Da gründen sich die Hoffnungen auf steigende Aktienkurse und die täglichen Börsenabschlüsse. Da tummeln sich auf dem Markt der Religionen Sinnstiftungsanbieter, die horrente Summen abkassieren. Da hat es ein schlichter Gottesdienst schwer, in der Erlebnisgesesllschaft noch wahrgenommen zu werden. Da ist Religion zwar in. Aber Kirche immer mehr out. Grund genug, in die Zukunft zu blicken, um die Welt am etwas Ende besser zu verstehen und etwas mutiger mitgestalten zu wollen.

Zukunftsexperten gibt es heute allenthalben. Trendforscher können sich heute vor Einladungen in die einschlägigen Sendungen nicht mehr retten. Sie analysieren die Trends nicht nur. Manchmal setzen sie sie gleich auch noch mit.

Die hebräische Bibel enthält eine Fülle von Schriften unter der Überschrift "die Propheten". Propheten, darauf muss man immer wieder hinweisen, sind keine Wahrsager; keine Menschen mit dem siebten Sinn oder dem zweiten Gesicht. Sie kommen nicht zu ihren Erkenntnissen durch Eingebungen senkrecht von oben. Ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit.

Propheten, das waren Menschen, die gegenüber den Zeichen der Zeit nicht blind geblieben sind. Die gehört haben, was eigentlich andere auch hätten hören können. Die gesehen haben, was vor aller Augen zu sehen war. Und die dennoch in göttlichem Auftrag hinter die Dinge geschaut - die Zusammenhänge wahrgenommen haben, die andere lieber verdrängt haben. Die Wahrheit der Proheten - meist tat und tut sie weh, weil sie von uns Verhaltensänderungen fordert. Weil sie unsere Verstrickung offenlegt in das, was dieser Welt nicht gut tut.

Das prophetische Auge und das prophetische Ohr - beide sind von uns gefordert, wenn wir der Zukunft nicht fahrlässig und fatalistisch entgegengehen wollen. Zum prophetischen Auge und zum prohetischen Ohr will ich heute noch eine Drittes hinzufügen: das prophetische Denken.

Wer prophetisch denkt, gibt sich nicht zufrieden mit dem Vordergründigen. Allem prohetischen Sehen und Hören geht dieses prophetische Denken voraus. Es entwirft die Zukunft nicht aus sich selbst, sondern gewinnt sie aus der Bewältigung der Vergangenheit - man könnte auch sagen, aus der Beherzigung des Kyrie und aus der Ermutigung des Credo.

Nicht Horror-Szenarien sind dabei das Ziel solch prohetischer Existenz, sondern verantwortliches Handeln. Auch Luthers Kritik an der Rechtfertigung aus Werken entlässt und noch lange nicht aus dieser Welt-Verantwortung. Zugleich bleibt uns aber der Druck erspart, die Welt alleine und auf einmal aus den Angeln heben zu müssen.

Wenn jeder Mensch sich ein Feld sucht, um der Zukunft einen Ort zu geben, entstehen Oasen neuen Denkens, die sich breitmachen wie heute die Wüsten Nordafrikas.

Was sind denn nun die Grundlagen eines solche neuen, zukuftsfähigen Denkens? Die Lesung vorhin hat auf das Entscheidende schon hingewiesen. Zukunft gewinnt man immer nur im Aufbruch. Die Vergangenheit verlockt zum Festhalten. Die Zukunft bleibt vor Vereinnahmung gewahrt. Weil sie von vorne auf uns zukommt. Gratis. Geschenkt. Ersehnt und erwartet. Niemals aber erobert.

Abraham wird von Gott zum Aufbruch verlockt. Neidisch müssen wir das zur Kenntnis nehmen. Man kann es auch anders sehen. Ob es Gott war, der unsere Aufbrüche bestimmt, wissen wir meist erst im Nachhinein. Oder indem wir einen Aufbruch in dieser Weise annehmen. Selbst dann, wenn er scheinbar nicht freiwillig erfolgt.

Wir wissen selten, wohin uns die Reisen unseres Lebens führen. Aber wir haben den Präzedenzfall gelingenden und erfüllten Lebens jenseits allen Erfolges. Wir haben den, der für uns zum Modell eines Lebens wird, das auf einem anderen Grundlage ruht als auf der von Macht und Erfolg. Er, den wir anrufen im Kyrie und den wir bekennen im Credo: Jesus, den Christus.

Wir kennen alle den markanten Satz, mit dem Paulus die Werbetrommel für diesen Christus rührt:

Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Jesus Christus als das Fundament - dieser Satz klingt beim ersten Hören vielleicht allzu platt. Ein kleiner Blick zurück in die biblisch überlieferten Anfänge des Christentums kann uns hier weiterbringen. In Korinth wurde permanent Neues probiert. Neue Religionen wechselten einander ab. Griechische Mythen. Römische Gottheiten. Ägyptische Kulte. Irgendwann dann auch die christliche Religion.

Aber auch innerhalb einer Religion ist es nicht anders - bis heute. Auch da werden verschiedene Richtungen propagiert. Gibt es verschiedene Kultfiguren. Für Paulus sind die einen. Für Petrus die anderen. Für Apollos die dritten. Und gar für Christus die vierten.

Obwohl man zur selben Richtung gehört, grenzt man sich voneinander ab. Wir kennen das nur zu gut. Liberal oder fundamentalistisch. Evangelikal oder liberal. Liturgisch oder eher sozial engagiert. Paulus gibt sich mit dieser Situation nicht zufrieden. Unterschiede sind nicht von vornherein schlecht. Aber die Basis muß stimmen. In diesen Situation hinein schreibt er jenen bekannten Satz von Jesus Christus als der alleinigen Grundlage.

Wer den Satz im griechischen Original hört, der hört, das im Wort für Grund das griechische Wort Petrus anklingt. Nicht einmal der große Petrus taugt etwas als alleinige Grundlage der Kirche - so ist es dem Brief des Paulus zu entnehmen. Das Fundament ist Christus. Wenn wir uns darüber im klaren sind, dann können wir ruhig darüber sprechen, wieviel Vielfalt wir auf diesem Grund plazieren. Ja, selbst Streit ist dann erträglich und womöglich sogar sinnvoll.

Was soll das aber dann genau heißen: Christus ist der Grund? Für mich bedeutet das: Wir müssen als Christen nicht christlicher sein als der Papst; nicht standhafter oder gar fundamentalistischer als Petrus. Nicht erfolgreicher als Paulus. Es reicht, mit Jesus sein Vertrauen auf Gott zu setzen und der Kraft der Nächstenliebe zu vertrauen. Mehr ist nicht nötig.

Als Kinder Abrahams - im Glauben an seinen Gott und in der Bereitschaft zum Aufbruch - als Schwestern und Brüder des Jesus von Nazareth und in der Gemeinschaft mit allen Menschen guten Willens können wir dem tragend Grund unseres Lebens vertrauen.

Denn der Friede Gottes, der unserem Leben Sinn gibt, bewahrt unser Denken und unser Handeln auf dem Weg in die Zukunft in Christus Jesus. Amen.

EG 268: Strahlen brechen viele

Fürbitten
(enden jeweils mit "Domine exaudi")

Gott, der du unser Denken verwandelst, wir sind auf der Suche nach Orientierung. Wir wissen oft nicht mehr, wem wir Glauben schenken und an wem wir uns orientieren sollen. Wir sind auf der Suche nach tragfähigen Grundlagen unseres Denkens. Wir bitten dich: Hilf uns umzukehren in deine Zukunft. Lass uns offen sein für Neues und stark genug, das zu bewahren, was Bestand haben kann vor dir. Höre uns, Gott, wenn wir zu dir rufen:

HerdVok: Domine exaudi

Gott, der du uns zum Handeln ermutigst, wir sind überfordert, weil wir zu viele Wahlmöglichkeiten haben und doch nicht wissen, was recht ist. Wir sind auf der Suche nach tragfähigen Grundlagen unseres Handelns. Wir bitten dich: Hilf uns zu tun, was uns möglich ist und zu lassen, was uns das Maß unserer Möglichkeiten und Kräfte übersteigt. Höre uns, Gott, wenn wir rufen:

HerdVok: Domine exaudi

Gott, der du unseren Glauben trägst, in unserer lauten und von vielerlei Zwängen geprägten Art zu leben haben wir Mühe, dich wahrzunehmen. Wir sind auf der Suche nach tragfähigen Grundlagen unseres Glaubens. Anbieter des Glaubens aller Spielarten gibt es mehr als genug. Wir unterliegen der Gefahr, genug daran zu haben, uns den Sinn unseres Lebens selbst zu setzen. Wir bitten dich um das Gespür für die leisen Töne. Und um den rechten Blick, dich wahrzunehmen in den vielen kleinen Wundern dieser Welt. Höre uns, Gott, wenn wir rufen:

HerdVok: Domine exaudi

Du, Gott, dem diese Welt am Herzen liegt, wir sind unterwegs auf der Suche nach dem tragenden Grund. Nach den Wurzeln die uns standhalten lassen, und nach der befreienden Erfahrung, dass du unseren Hoffnungen Flügeln verleihst. Höre uns, Gott, wenn wir rufen:

HerdVokJohann Selle: Domine, exaudi

Vater unser

Ansagen / Einladung / Dank / Musikstücke nennen
Überleitung zum Segen
Es gibt ein schönes Wort für das, was wir zum Leben wirklich brauchen; für das, was unserem Denken Zukunft verleiht. In der Sprache der Bibel nennen wir ein solches Leben gesegnet. Geht als Menschen, die von Gott gesegnet sind:

(Dabei lassen wir uns den Segen in der Tradition der irischen Segenswünsche in gesungener Form zusprechen:

oder alternativ:

L: Der Herr segne euch ...
G: Amen. Amen. Amen.

Kantorei
Irischer Segen
Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.