Zehn gute Gründe für das Beten

11.02.2003
1. Wer betet, überschreitet den Horizont der Wirklichkeit und des Vorfindlichen

2. Wer betet, gib in seinem Leben der Dimension Gottes Raum

3. Wer betet, ist davor gefeit, sich die belastende Wirklichkeit der Welt und die Notwendigkeit ihrer Veränderung nur auf die eigenen Schultern zu laden

4. Wer betet, nimmt in dankbarer Annahme des Details die Fülle des Lebens in seiner Gänze vorweg

5. Wer betet, kann sich aus Fixierungen, aus vorgegebenen Ideologien und eingefahrenen Wegen frei machen und nimmt die gegebenen Optionen des Lebens wahr

6. Wer betet, rechnet damit, dass Gott nicht nur unsere Einstellung, sondern auch die Wirklichkeiten des Lebens verändern kann

7. Wer betet, nimmt aktiv an einer Veränderung der Welt, hin zum Guten teil und überwindet dadurch Lähmung und Resignation

8. Wer betet, gründet sich außerhalb seiner selbst und gewinnt gerade dadurch einen festen Stand

9. Wer betet, findet die ihm oder ihr eigene Form von Spiritualität und gewinnt Zugang zum Kern unseres Glaubens

10. Wer betet, fügt dem aktiven Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung eine noch einmal ganz andere, aber in gleicher Weise unverzichtbare Form der selbst entwickelten Fürsorge dazu.
Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.