24.05.2020

geist sturz längst

wäre das entsetzen
über das
linnen im grab
hinter
weggerolltem stein
das ende
des neuen anfangs
gewesen

hätte nicht
die erscheinung
des totgeglaubten
durch
tote mauern hindurch
alten ungeist
aus den herzen vertrieben

richtete nicht
das fest
herabstürzenden
geistfeuers
fünfzig tage
danach
von neuem
den blick
vom Himmel
auf die erde

geblieben
wäre
der geiststurz
ins leere

stattdessen
überfließende rede
und
geisttrunkener tanz
nie mehr
fällt der
vorhang

text 1
poetische wegweisungen geistvollen fündigwerdens
in bedrohter zeit an pfingsten 2020
traugott schächtele

Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.