Neuer Text für ein Passionslied - die Melodie gibts irgendwann auch noch!

11.03.2021

Ich sehe deine Spuren auch auf düsteren Wegen,
als Künder der Liebe wirst du zum Schweigen gebracht.
Verraten, verlassen trittst du machtvoll entgegen
den Vertretern des Bösen, raubst ihnen die Macht.

Seit du vor aller Augen dein Kreuz hast getragen,
kann auch ich täglich neu mich ins Leben wagen.

 

Ich suche deine Spuren an den Enden der Erde,
in Palästen und Hütten, fern der Heimat, ganz nah.
Ich träume davon, dass neu ein Paradies da werde,
wo noch zuvor ich zerstörte Landschaft nur sah.

Seit von bösen Mächten schmerzvoll dein Leben bedroht,
bringst du das, was heut‘ quer liegt, von Neuem ins Lot.

 

Ich finde deine Spuren in meinem kleinen Leben.
In deinen Augen wird Zerbrochenes schön und ganz.
Seitdem du den Menschen Raum zum Leben gegeben,
fällt auf jeden Tag, wundergleich, himmlischer Glanz.

Die an den Rand Gedrängten bringst du in die Mitte,
lenkst voller Hoffnung in die Zukunft die Schritte.

 

Ich feiere deine Spuren in jedem Mahl des Gedenkens
mit Menschen verbunden, die mir geschwisterlich nah.
Seitdem ist das Fest des sich in Liebe Verschenkens
die Tür hin zu dir. In Brot und Wein bist du da!

In den Schwestern und Brüdern zeigst du selber Gesicht.
Mitten im Leben wandelst du Dunkel in Licht.

Traugott Schächtele
Twitter: @tschaechtele
Zeitgenosse, Pfarrer, Prälat, Ehemann, Vater von 5 erwachsenen Kindern, liest und schreibt gern.